Bonn – Das Erwerbslosen Forum Deutschland wirft der Bundesregierung und insbesondere dem Parteivorsitzenden der FDP und Wirtschaftsminister Philipp Rösler vor, die tatsächliche Armut in Deutschland einfach gestrichen zu haben. Keineswegs gehe es Deutschland so gut wie nie und vom Wachstumsmotor für ganz Europa profitierten nur die oberen Zehntausend, während zunehmend mehr Menschen in die Armut gerutscht seien und sich auf eine Zukunft mit Altersarmut einrichten müssten. Das Erwerbslosen Forum Deutschland, das parteipolitisch unabhängig ist könne allen Betroffenen nur raten bei der nächsten Bundestagswahl weder die Union noch die FDP zu wählen, denn die Armutsrealität würde in diesen Parteien ausgeblendet. Gleichwohl würden die mit dem Druck der Jobcenter erreichten Billiglöhne als Wohltat gepriesen.
Dazu Martin Behrsing, Sprecher des Erwerbslosen Forum Deutschland:
„Mit der Vorlage des geschönten Armutsberichts hat die Bundesregierung und insbesondere die FDP deutlich gemacht, dass Armut nicht sein darf, da ja angeblich sozial ist, was Arbeit schafft. Nur zu deutlich wird, dass Rösler als Wirtschaftsminister eher der eigenen Partei als dem Wohl Deutschlands verpflichtet ist.
Die Welt schaut auch nicht auf uns, weil wir angeblich Wachstumsmotor für Europa sind, sondern zunehmend schaut die Welt und insbesondere Südeuropa auf uns, weil unser Reichtumswachstum der oberen Zehntausend auf Kosten dieser Menschen entstanden ist. Unsere Billiglöhne und die maßgeblich auf Druck der Bundesregierung gemachten Verarmungsprogramme in Südeuropa zeigen die unsoziale Einstellung der Bundesregierung. Die ewig wiederkehrende groteske Phrase, dass sozial ist, was Arbeit schafft ist eine maßlose Verhöhnung der Menschen, deren Realität und Zukunft Armut heißt – trotz Arbeit.“
Das Erwerbslosen Forum Deutschland setzt sich mit vielen Initiativen schon lange für einen flächendeckenden Mindestlohn von 10 Euro, lohnsteuerfrei und 500 Euro Hartz-IV Eckregelsatz ein.