Berlin (dts) – Für den Fraktionschef der Grünen im Bundestag, Jürgen Trittin, stellt die für Donnerstag geplante Gorleben-Visite von Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) „einen untauglichen Versuch der Selbstinszenierung dar, mehr nicht“. Gegenüber der „Leipziger Volkszeitung“ (Donnerstag-Ausgabe) sagte Trittin zur Begründung: „Zu einem ehrlichen Dialog gehört Offenheit und Aufgeschlossenheit für mögliche Alternativen. Das will Herr Röttgen nicht. Er hat sich schon entschieden – für Gorleben.“ Er habe den Sofortvollzug für den Weiterbau des Endlagers angeordnet: „Worüber sollen da die Bürger im Landkreis mit ihm noch diskutieren?“, kritisierte Trittin. Unhaltbar sei auch Röttgens Versprechen, sein Gorleben-Besuch soll der Beginn eines unvoreingenommenen Sach- und Auswahlverfahrens sein. „Herr Röttgen will das Endlager im Gorlebener Salzstock fertig bauen lassen, und zwar ohne atomrechtliches Genehmigungsverfahren. Das nennt man landläufig einen Schwarzbau.“
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