Berlin (dts) – Die SPD plant nach einem Bericht von „Bild“ (Samstag) eine umfassende Reform der Minijobs. Demnach sollen Arbeitgeber künftig vom ersten Euro an die vollen Sozialbeiträge entrichten müssen. Der SPD-Bundestagsabgeordnete und Sozialexperte Markus Paschke sagte der Zeitung: „Minijobs führen in vielen Fällen in die Altersarmut. Deshalb sollten auch Minijobber den vollständigen Sozialversicherungsschutz genießen. Das bedeutet: Ab dem ersten Euro müssen die vollen Sozialversicherungsbeiträge gezahlt werden.“ SPD-Fraktionskollegin Gabriele Hiller-Ohm bezeichnete gegenüber „Bild“ den Anstieg der 450-Euro-Jobs in den vergangenen Jahren als „besorgniserregend“. Ziel der SPD sei eine Arbeitsvertragspflicht für Minijobber „mit den grundlegenden tariflichen Ansprüchen“. Die Union lehnt die SPD-Pläne allerdings ab. Der CSU-Bundestagsabgeordnete und Arbeitsmarktexperte Stephan Stracke sagte der Zeitung, es gebe „derzeit keinen akuten gesetzgeberischen Handlungsbedarf“ zu einer Reform der Minijobs. Die CDU-Bundestagsabgeordnete Antje Lezius erklärte, die Minijobs in jetziger Form seien „keine grundsätzlich schlechte Beschäftigungsform“. Derzeit gibt es bundesweit rund 6,9 Millionen Beschäftigte in 450-Euro-Jobs.
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